Wenn auch die Bedeutung der Kartoffel als wichtiges Grundnahrungsmittel heute nicht mehr dieselbe ist wie in früheren Mangeljahren, so bleibt sie doch immer noch ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Der Speisezettel von Privathaushalten, Gaststätten und Großküchen ist ohne die Kartoffel kaum denkbar. Wurden in den Nachkriegszeiten 1948/49 pro Kopf der Bevölkerung jährlich 224 kg Kartoffeln verbraucht, so waren es 1999/2000 gerade noch 70 kg. Dieser Verbrauch setzt sich zusammen aus 39 kg Frischkartoffeln und 31 kg (= 44 %) Veredelungsprodukten, wie Pommes frites, Chips, Fertiggerichten usw... Der Anteil der Veredelungserzeugnisse ist seit Jahren steigend. Der hohe ernährungsphysiologische Wert der Kartoffel wird heute zunehmend wieder erkannt. Vorbei sind die Zeiten, da sie fälschlich als "Dickmacher" angeprangert wurde. Vielmehr setzt sich immer mehr durch, dass die Kartoffel wegen ihrer guten diätetischen, entwässernden Wirkung sich sogar zu Schlankheitskuren eignet. Kartoffeln sind gesund, bekömmlich, wohlschmeckend und vergleichsweise billig. Mit rund 68 kcal je 100 g gekochte Kartoffeln zählen sie zu den kalorienarmen Nahrungsmitteln. 100 g Nudeln enthalten ca. 159 kcal und 100 g Teigwaren schlagen sogar mit dem Fünffachen zu Buche. Kartoffeln enthalten praktisch kein Fett. Dagegen ist ihr biologisch hochwertiges Eiweiß dem tierischen Eiweiß im oder in der Milch gleichwertig. Ihre hohen Anteile an Stärke - je nach Sorte 12 - 16 % - und an Ballaststoffen sind ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. Kartoffeln enthalten bedeutende Mengen an
Mineralstoffen: z. Bsp.: Kalium, Phosphor, Natrium, Calcium, Magnesium
Spurenelementen: z. Bsp.: Eisen, Jod, Fluor
Vitaminen: z. Bsp.: A, B1, B2 und C.
Bei der derzeitigen täglichen Verzehrmenge können etwa folgende Bedarfsanteile durch Kartoffeln gedeckt werden: Kalium 27 %, Phosphor 8 %, Calcium 4 %, Eisen 11 % und die Vitamine B1 13 %, Niacin 15 %, C 20 %